Jugendstil-Wohnung mit liebevoll gestalteten Details

In einem Jugendstil-Haus mit hohen Decken und Rundbogenfenstern im Stadtkern zu leben, wo es zum Bäcker nicht weit ist und kulturelle Veranstaltungen jeder Art schnell erreichbar sind, ist der Traum vieler Menschen. Das Ehepaar, dass sich an die Tischlerei Lignatus wandte, lebt in einer solchen wunderschönen Wohnung aus dem Jahr 1904 im Herzen Westfalens.  

Obwohl sich das Paar in seinem modern eingerichteten Zuhause sehr wohl fühlte, regte sich im Laufe der Jahre doch immer mehr der Wunsch nach Veränderung. Denn es gab Bereiche, mit denen das Ehepaar unzufrieden war: Zu wenig Bewegungsfreiheit beim Kochen, zu wenig Tageslicht im Flur, ein offener Besenschrank, der einfach nicht schön war – zudem vermissten die Bewohner einen Arbeitsplatz in der Wohnung. Die Tischlerei Lignatus hat für das Ehepaar drei Räume mit sehr viel Gespür für den Charakter des Hauses umgebaut – und so die Jugendstil-Atmosphäre gewahrt.

„Unsere Küche ist jetzt ideal für unsere kochbegeisterte Familie."

Sechseckige Eier
In mehreren Möbelhäusern hatten die Eheleute vergeblich nach passenden Lösungen für ihre Wohnung gesucht. Schließlich bekamen sie den Tipp, es bei der Tischlerei Lignatus aus Langenberg zu versuchen. Der Tischlerei-Inhaber Martin Hammelbeck nimmt sich grundsätzlich viel Zeit, um die Vorstellungen und Wünsche der Menschen, die zu ihm kommen, genau kennenzulernen: „Ganz besonders wichtig war es meinen Kunden, dass der Charakter der Jugendstil-Wohnung gewahrt bleiben sollte.“

Das Team der Langenberger Tischlerei gestaltete die Küche, das Arbeitszimmer sowie das Gäste-WC mit Stauraum, Sitzecke und angrenzendem Flurbereich nach den Wünschen des Ehepaares neu. Lignatus entwickelte das Einrichtungskonzept und fertigte die Möbel an. „In der Tat waren das alles sozusagen sechseckige Eier, die wir dafür eigens angefertigt haben“, sagt der Inhaber der ostwestfälischen Tischlerei. Kein Wunder, dass das Ehepaar, das sich zunächst in den Möbelhäusern in ihrem Umfeld umgesehen hatten, mit den dort angebotenen Standard-Lösungen nicht weitergekommen war.

Verliebt ins Detail
Die Tischlerei Lignatus ging bei der Neuplanung von Küche und Gäste-WC sehr behutsam vor. Dabei auf jedes Detail zu achten, gehört zum Selbstverständnis des Tischlermeisters, der die Tischlerei Lignatus in Langenberg gemeinsam mit seinem Sohn führt: „Bei der Auswahl der Materialien haben wir darauf geachtet, dass sie der Atmosphäre der Wohnung entsprechen.“ Eines der Details, die hinterher das Gesamtbild entscheidend prägen, sind die Tür-Beschläge. Auch darauf hat die Tischlerei sehr viel Sorgfalt verwandt: Ein abgenutztes Jugendstil-Schlüsselblatt ließ die Tischlerei Lignatus von einem spezialisierten Handwerksunternehmen aus Österreich original nachgießen.

Mehr Platz zum Kochen
Das Ehepaar wünschte sich eine Küche, in der alle Bereiche gut zugänglich sind. Vorher trennte eine leichte Wand Flur und Küche voneinander. Dadurch war es im Kochbereich sehr eng und es kam nur wenig Tageslicht in den Flur. Lignatus hat die Trennwand herausgenommen und einen Schrank in eine Wand eingesetzt – und sorgte mit diesem „Trick“ für ein besonders großzügiges Raumgefühl. Denn ohne störende Wand und Schrank ist die Bewegungsfreiheit wesentlich größer. Das Ehepaar war begeistert über die Idee, die Wand zwischen Küche und Flur wegzunehmen und die Wand für den Küchenschrank zu durchbrechen: „Der Durchbruch war die geniale Lösung. Jetzt haben wir eine Küche mit einer gemütlichen Atmosphäre, die uns größtmöglichen Raum und Funktionalität bietet – das ist ideal für unsere kochbegeisterte Familie!“

Herzstück und Blickfang ist jetzt der hängende Hochschrank, den die Tischler zu gut einem Drittel in die Wand eingelassen haben. Um die harmonische Atmosphäre zu wahren, hat Lignatus darauf geachtet, die Materialien in der Küche auf wenige, stimmige Farbkombinationen und Oberflächen zu beschränken.

Schrank mit antiker Balkeneiche
Für die sichtbaren Teile des Schrankes hat die Tischlerei Lignatus antike Balkeneiche verwendet, die jetzt das Schmuckstück der Küche ist. Die tiefen Risse, die den Charakter des alten Eichenholzes ausmachen, haben die Tischler von Hand nachgearbeitet und geölt, sodass ihr natürlicher Charakter sehr schön zur Geltung kommt. Die Ölung erzeugt einen natürlichen Farbton, der mit dem alten, aber aufgearbeiteten Fischgrätparkett harmoniert. Die weißen Hochglanzfronten mit den Griffmulden bilden dazu einen edlen und ruhigen Kontrast. Einbaugeräte und Spülen ist von den Tischlern genau in die handwerklich gefertigten Arbeitsplatten aus Granit eingepasst worden. Den individuellen Charakter der Küche unterstreichen auch die handglasierten Wandfliesen, die aus Spanien stammen. Sie sind leicht zu reinigen und passen zum Charme des Hauses.

„Im Vorraum haben wir sogar eine Klönecke für die Erwachsenen und eine multifunktionale Spielecke für unsere Enkelkinder."

Gäste-WC mit Klönecke
In einem Bereich, der vom Flur abgetrennt ist, befindet sich das Gäste-WC des Ehepaares. Der Raum ist sehr lang und schmal, sodass er schon vor Jahren unterteilt worden ist: Der Bereich, in dem sich das Handwaschbecken befindet, wurde vom WC-Bereich abgetrennt. Im vorderen Bereich gab es nicht nur das Handwaschbecken, sondern auch einen offenen Schrank, in dem das Ehepaar Haushaltsgegenstände aufbewahrte. „Die Vorgaben unserer Kunden waren ganz klar“, sagt Martin Hammelbeck, „Neben dem Gäste-WC sollte auch der dringend benötigte Stauraum erhalten bleiben.“
Die Tischlerei Lignatus fand eine Lösung. „Das Zusammenlegen von Flur und WC kam nicht in Frage –der Einschnitt in den Charakter der Wohnung wäre einfach zu groß gewesen.“ Also wurde der geräumige Einbauschrank umgestaltet: Er bietet jetzt nicht nur Stauraum, sondern auch eine gemütliche Sitznische inklusive Reiseandenken an Mexiko. Die Bewohner nennen die neue Sitznische liebevoll ihre „Klönecke“. Das WC wird platzsparend per Schiebetür von diesem Bereich klar abgetrennt.

Jugendstil im Detail
Die tiefen Risse in der Waschtischplatte aus antikem Altholz arbeitete das Team von Martin Hammelbeck in Handarbeit auf. Um marode Leitungen zu erneuern, wurden die Fliesen an den Wänden und auf dem Boden entfernt. Statt dessen zieren jetzt großformatige Keramikfliesen die Wand. Auch an die Beleuchtung von Schranknische und Spiegel im Vorraum hat Lignatus gedacht. Überarbeitet wurden von der Tischlerei auch die Türen, die aus dem frühen 20ten Jahrhundert stammen: Sie erstrahlen jetzt in einem neuen Lackkleid. Die defekten Messing-Langschilder an den Türen wurden in Handarbeit von einem speziellen österreichischen Betrieb nachgegossen.

All-In-One-Arbeitszimmer
Eine Bücherwand, die mehrere Funktionen in sich vereint, findet man nicht überall. Für dieses Stauraumwunder hat Lignatus über fünf Meter lange Platten aus Pappel verwendet, sodass das Regal wie „aus einem Guss“ wirkt: „Auf diese Konstruktion sind wir besonders stolz, da so große Platten bei der Bearbeitung in der Werkstatt schon eine besondere Herausforderung sind“, sagt Martin Hammelbeck. Neben reichlich Platz für die Brockhaus-Enzyklopädie des Ehepaares, bietet die Bibliothek jetzt auch einen vollwertigen Arbeitsplatz. Dabei hat Martin Hammelbeck auch auf den Lichteinfall geachtet. Die 90-Grad-Ausrichtung zum Stichbogenfenster eignet sich nicht nur gut für einen Bildschirmarbeitsplatz, sondern auch für Filmabende: Der große Fernseher, der hinter einer Schiebewand verschwinden kann, wurde mit einer schwenkbaren Halterung versehen. Der untere Bereich der Bücherwand wird unauffällig als Stauraum verwendet: Hier verbergen sich - hinter lackierten und grifflosen Türen – Schuhe und selten benötigte Kleidungsstücke. Das Ehepaar ist begeistert über das Ergebnis: „Diese maßgeschneiderte Schrankwand erfüllt nun alle Funktionen, ist sowohl optisch zurückhaltend als auch eine Augenweide für diesen Raum. Von der Planung bis zum fertigen Möbel bei der schwierigen Umsetzung - bedingt durch die ungleichmäßigen Maße im Altbau - ist Lignatus ein Meisterwerk gelungen.“

Entspannter Umbau
Die Tischlerei leitete und begleitete das gesamte Projekt von den Rückbauarbeiten bis hin zur schlüsselfertigen Umsetzung. Die Koordination von Maurer, Maler, Stuckateur, Elektriker und Sanitärfachbetrieb übernahm die Tischlerei, sodass das Ehepaar keinen Stress damit hatte. Das Paar konnte sich so während der Arbeiten entspannt zurücklehnen und sich auf ihre neue, alte Jugendstil-Wohnung zu freuen.

Umsetzung der Tischlerarbeiten:
Tischlerei Lignatus – DIE WOHNMANUFAKTUR, Langenberg
www.lignatus.de

Bilder: Fotostudio Zeidler, Rheda-Wiedenbrück/Lignatus