Fernöstliche Tradition in modernem Gewand

Eine geschwungene, schwarze Platte ruht auf einem roten Zylinder: Was sich zunächst recht einfach beschreiben lässt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als raffiniertes Spezialmöbel. „Lange Zeit stand dort an derselben Stelle ein anderes Thekenmöbel mit einem verchromten Fuß“, berichtet Marina Wittka. „Das hat aber ehrlich gesagt nie so richtig zum Rest des Raumes gepasst.“ Nach der vergeblichen Suche in Möbelhäusern war dann klar: Eine individuelle Lösung muss her.

Das Ehepaar Wittka wandte sich an die Tischlerei Julius Möbel aus Overath – und schnell war die Idee für das Spezialmöbel geboren. „Wir wollten ein Möbel haben, an dem Gäste auch abseits vom Esstisch und vom Sofa Platz finden. Zum einen sollte es als Raumtrenner fungieren, gleichzeitig aber auch die etwas abgelegene Ecke mit dem Klavier integrieren.“ Und es gab noch eine weitere Anforderung: „Wir brauchen den Platz dort unter anderem in der Weihnachtszeit für unseren Tannenbaum. Daher muss das Möbel auch für eine gewisse Zeit leicht abgebaut und verstaut werden können.“

„Die Teile gehen ganz harmonisch ineinander über. Das ist der Hammer!“

Kontrast und Harmonie
Von dem zylindrischen Korpus aus erstreckt sich die schwarze Platte nun in Richtung Wand und liegt dort auf einer Halterung auf, sodass sie einfach abgebaut werden kann. Die Platte schmiegt sich an das danebenstehende Klavier an, sodass fast der Eindruck entsteht, als würde sie aus dem Instrument herauswachsen. Die geschwungene Form der Platte und die runde Form des Korpus bilden bewusst einen Kontrast zu weiteren Möbeln, die das Bild des Wohnzimmers prägen. „Wir haben einige Jahre in Japan gelebt und als Erinnerung an die Zeit einige antike asiatische Möbel mitgebracht“, berichtet das Ehepaar Wittka. Die eckigen Formen des Schranks, der Couchtische und des Sideboards bilden auf der einen Seite einen Gegensatz zu dem runden Thekenmöbel. Zum anderen schlägt die Farbgebung aus Rot und Schwarz wiederum eine Brücke zu traditionellen japanischen Farbtönen. Ebenso greift das Thekenmöbel das Rot der Couchgarnitur auf, sodass ein harmonischer Raumeindruck entsteht.

Ein antikes Sideboard als TV-Möbel
Doch auch an anderer Stelle konnte die Tischlerei für eine gelungene Integration sorgen: „Es hat mich eigentlich schon immer gestört, dass unser Fernseher ziemlich deplatziert im Raum stand – vor allem im ausgeschalteten Zustand war er einfach nur eine schwarze Fläche zwischen den Möbeln und nahm ihnen die Wirkung“, sagt Marina Wittka. „Schon lange haben wir überlegt, wie man ihn elegant einfügen oder vielleicht sogar verstecken könnte.“ Die raffinierte Lösung aus der Tischlerwerkstatt lässt sich erst auf den zweiten Blick erkennen: Das antike Sideboard wurde nach hinten um 20 cm verlängert und mit einer Klappe versehen. In dieser lässt sich nun mithilfe einer Fernbedienung der Fernseher versenken. Nur wenn er wirklich gebraucht wird, kommt er zum Vorschein. Der Anbau des Möbels ist – ebenso wie das antike Sideboard selbst – aus Rüster gefertigt. Das Ehepaar Wittka ist begeistert: „Die Teile gehen ganz harmonisch ineinander über. Das ist der Hammer! Wir freuen uns jeden Tag über diese super kreative und elegante Lösung.“

Umsetzung der Tischlerarbeiten:
Julius Möbel – Tischlerei Kapune, Overath
www.julius-moebel.com


Bilder: Julius Möbel / privat